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Pflanz- und Pflegeanleitung für Tafeltraubenreben

Tafeltrauben sind eine köstliche Bereicherung für Garten, Balkon oder Terrasse. Mit der richtigen Pflege können Sie Jahr für Jahr süße, aromatische Trauben ernten. Diese Anleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Reben erfolgreich pflanzen, pflegen und gesund halten.

Standortwahl:

Tafeltrauben benötigen einen sonnigen, geschützten Standort. Ideal sind Hauswände oder Pergolen mit Südausrichtung. Je mehr Sonne die Reben erhalten, desto süßer werden die Früchte. 

  • Geeignet für: Garten, Balkon & Terrasse 
  • Pflanzmöglichkeit: Freiland & Topf 
  • Standort: Sonnig & windgeschützt 
  • Boden: Locker, humusreich & durchlässig. Staunässe vermeiden! 
  • Platzbedarf: Mindestens 1,5 m zwischen Reben im Garten, 50 cm große Kübel für Balkon/Terrasse. 
  • Rankhilfe: Ein Spalier, Drähte oder eine Pergola sind notwendig.

Pflanzung:

Die richtige Pflanzung legt den Grundstein für gesunde und ertragreiche Tafeltrauben – ob im Gartenboden oder im Topf, mit guter Vorbereitung wachsen die Reben optimal an. 

Getopfte Reben (Containerpflanzen)

Beste Zeit: Frühling (April–Mitte Mai) 

  1.  Pflanzloch ausheben: 40 x 40 cm breit, 40 cm tief (Freiland) oder 50-Liter-Kübel (Topf).
  2.  Boden vorbereiten: Humusreiche, lockere Erde mit etwas Sand oder Blähton (bei Topfpflanzung) mischen.
  3.  Rebe aus dem Topf nehmen: Wurzeln vorsichtig auflockern, falls sie stark verdichtet sind.
  4.  Pflanzung: Rebe so einsetzen, dass die Veredlungsstelle 5 cm über der Erde bleibt.
  5.  Angießen: Kräftig wässern & Mulchschicht aufbringen (bei Freilandpflanzung).

Vorteil: Sofort anwachsende Wurzeln, flexibel pflanzbar.

Wurzelnackte Reben

Beste Zeit: Frühjahr (April–Mitte Mai)

  1.  Wurzeln wässern: Rebe 12–24 Stunden in einen Eimer mit Wasser stellen.
  2.  Pflanzloch ausheben: Mindestens 40 x 40 cm breit, 40 cm tief.
  3.  Boden vorbereiten: Humusreiche Erde mit etwas Kompost vermengen.
  4.  Wurzelschnitt: Beschädigte Wurzeln vorsichtig kürzen, lange Wurzeln auf ca. 20 cm einkürzen.
  5.  Einpflanzen: Wurzeln locker verteilen, Erde auffüllen & leicht andrücken.
  6.  Angießen: Direkt nach der Pflanzung gut wässern.
  7.  Veredlungsstelle beachten: Sie muss 5 cm über der Erde bleiben!

In den ersten Wochen regelmäßig wässern, da die Pflanze noch keine Erdstruktur zur Feuchtigkeitsspeicherung hat.

Pflege der Reben: 

Die richtige Pflege ist entscheidend für gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Dazu gehören gezielte Bewässerung, Düngung und Schnittmaßnahmen. Während im Garten meist weniger Pflegeaufwand nötig ist, brauchen Reben im Topf eine intensivere Versorgung

Bewässerung

Garten

  • Nach der Pflanzung regelmäßig gießen, damit sich die Wurzeln gut entwickeln.
  • Ältere Reben kommen mit weniger Wasser aus und müssen nur bei längerer Trockenheit gegossen werden.
  • Tipp: Tiefes Gießen ist besser als häufiges oberflächliches Wässern – die Wurzeln sollen in die Tiefe wachsen!

Topf

  • Im Sommer täglich gießen, da die Erde schneller austrocknet.
  • Keine Staunässe! Ein Abflussloch im Topf und eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies verhindern Wurzelfäule.
  • Tipp: Morgens gießen, damit die Pflanze das Wasser über den Tag nutzen kann.

Düngung

Garten

  • Jährlich im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger versorgen.
  • Zur Blütezeit (Mai–Juni) mit einem kalium- und phosphorhaltigen Dünger unterstützen, um die Blüten- und Fruchtbildung zu fördern.

Topf

  • In den ersten 6 Wochen nach Austrieb mit Flüssigdünger für Obstpflanzen düngen.
  • Zur Blütezeit kann kalium- und phosphorhaltiger Dünger helfen, damit sich kräftige Trauben entwickeln

ACHTUNG: Kein Stickstoffdünger in der Blüte und im Sommer, da er die Fruchtbildung hemmt.

Schnitt

Ein gezielter Schnitt sorgt für eine bessere Fruchtqualität und eine gesunde Wuchsform. Er unterteilt sich in zwei Hauptphasen:

Winterschnitt (Januar–März) – Fördert die Fruchtbildung

  • Erfolgt während der Winterruhe, wenn die Pflanze keine Blätter hat.
  • Hauptriebe auf 2–3 Augen zurückschneiden, damit sich neue, fruchttragende Triebe entwickeln.
  • Alte, unproduktive Triebe entfernen, um Platz für neue zu schaffen.
  • Tipp: Ein starker Rückschnitt ist besser als ein zu vorsichtiger Schnitt – Reben fruchten am einjährigen Holz!

Sommerschnitt (Juni–Juli) – Sorgt für gesunde Trauben

  • Entfernt überflüssige Seitentriebe (Wasserschosse), die keine Trauben tragen.
  • Kürzt fruchttragende Triebe, damit Sonne und Luft besser an die Trauben gelangen (zur optimalen Versorgung der Trauben min. 1,2 Meter Trieb mit Laub stehen lassen; Regel: „10 Blätter/Traube“)
  • Tipp: Laub rund um die Trauben ausdünnen, aber nicht zu viel – ein gewisser Blattschutz verhindert Sonnenbrand.

Krankheiten & Schädlinge vermeiden: 

Ein gesunder Wuchs und die richtige Pflege sind die beste Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge. Unsere Tafeltraubenreben weisen alle eine mittlere bis sehr gute Pilzresistenz auf. Daher ist ein zusätzlicher Schutz gegen Pilzbefall in der Regel nicht nötig. Dennoch möchten wir Sie der Vollständigkeit halber über die häufigsten Pilzerkrankungen informieren. 

Echter Mehltau – Der „Schönwetterpilz“

Symptome

  • Weißer, mehlartiger Belag auf Blättern, Trieben & Beeren
  • Gehemmtes Wachstum & geringere Erträge
  • Beeren können aufplatzen und ungenießbar werden

Vorbeugung & Bekämpfung

  • Blätter trocken halten – Echter Mehltau liebt warme, trockene Bedingungen, aber keine direkte Nässe
  • Luftzirkulation fördern: Durch regelmäßiges Auslichten der Blätter & Triebe
  • Vorbeugende Spritzungen mit Schwefel (bei anfälligen Sorten)

Falscher Mehltau – Der „Regenpilz“

Symptome

  • Ölige, gelbliche Flecken auf den Blättern, später weißlicher Pilzrasen auf der Unterseite 
  • Befallene Blätter vertrocknen und fallen ab
  • Trauben können schrumpfen & ungenießbar werden

Vorbeugung & Bekämpfung

  • Luftigen Standort wählen: Reben sollten gut durchlüftet sein, damit Blätter schnell abtrocknen
  • Stickstoff-Düngung reduzieren: Zu viel Stickstoff führt zu weichem, anfälligem Pflanzengewebe
  • Befallene Blätter entfernen: Frühzeitig abgeschnittene Blätter nicht am Boden liegen lassen
  • Kupferhaltige Präparate (bei starkem Befall) als Schutzmittel einsetzen

Wespen & Vögel – Schutz für die süßen Trauben

Schäden

  • Wespen fressen reife Beeren an, was zu Schimmelbildung führen kann
  • Vögel picken ganze Beeren heraus oder beschädigen ganze Trauben

Vorbeugung & Schutzmaßnahmen

  • Fruchtschutzbeutel: Einzeln um die Trauben legen, schützt effektiv vor Fraß
  • Netze über die gesamte Pflanze spannen: Bei starkem Vogelbefall
  • Wespenfallen aufstellen: In sicherer Entfernung zu den Reben

Winterpflege für Topf-Reben 

Reben im Freiland überstehen den Winter meist problemlos, aber Töpfe können durch Frostschäden an den Wurzeln leiden.

Vorbeugung & Schutzmaßnahmen 

  • Topf mit Vlies oder Styropor umwickeln, um Frostschutz zu gewährleisten
  • An eine geschützte Hauswand stellen, um kalte Winde zu vermeiden
  • Wurzelbereich mit Stroh oder Laub abdecken

Ernte & Lagerung:

Der optimale Erntezeitpunkt sorgt für süße, aromatische Tafeltrauben, die je nach Sorte zwischen August und Oktober reif sind. Um den perfekten Moment für die Ernte nicht zu verpassen, lohnt es sich, die Reife der Trauben regelmäßig zu überprüfen.

Wann sind die Trauben erntereif?

Tafeltrauben erreichen ihre Vollreife nicht alle zur gleichen Zeit. Unterschiedliche Sorten haben unterschiedliche Reifezeitpunkte. Entscheidend für den Erntezeitpunkt sind:

  • Sorte – Frühreifende Sorten sind schon ab August erntereif, späte Sorten erst im Oktober.
  • Standort & Witterung – Mehr Sonnenstunden und warme Temperaturen beschleunigen die Reife.
  • Pflege & Schnitt – Ein gezielter Sommerschnitt fördert eine gleichmäßige Fruchtreife.

Reifeprüfung – So erkennen Sie vollreife Trauben

Bevor Sie mit der Ernte beginnen, sollten Sie prüfen, ob die Trauben wirklich ausgereift sind. Die wichtigsten Anzeichen für Vollreife:

  • Süßer Geschmack – Probieren Sie einzelne Beeren! Ein zu säuerlicher Geschmack bedeutet, dass die Trauben noch Zeit brauchen.
  • Gleichmäßige Färbung – Je nach Sorte sollten die Beeren eine kräftige, typische Farbe haben (z. B. gelblich, rot oder blau).
  • Leicht lösende Beeren – Lassen sich die Beeren leicht vom Stiel lösen, sind sie reif.

Wichtig: Tafeltrauben reifen nach der Ernte nicht nach! Es lohnt sich also, mit der Ernte zu warten, bis die Beeren ihren vollen Geschmack entwickelt haben.

Richtig ernten – Schonend für Pflanze & Trauben

  • Mit einer scharfen Schere schneiden, um die Reben nicht zu verletzen.
  • Nicht alle Trauben auf einmal ernten – verschiedene Trauben an einer Pflanze können leicht zeitversetzt reifen.
  • Behutsam behandeln, um die empfindliche Schale nicht zu beschädigen.

Frische bewahren – Lagerung der geernteten Trauben

Tafeltrauben schmecken am besten frisch, sollten aber bei richtiger Lagerung noch einige Tage genießbar bleiben:

Lagerung im Kühlschrank

  • In einer luftdurchlässigen Papiertüte oder einem offenen Behälter aufbewahren.
  • Nicht waschen vor der Lagerung! Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung.
  • Haltbarkeit: Bis zu 7 Tage im Gemüsefach.

Lagerung bei Raumtemperatur

  • An einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren.
  • Nur wenige Tage haltbar – schnell verzehren!
  • Tipp: Trauben nicht neben Äpfeln oder Bananen lagern! Diese geben Ethylen ab, das den Alterungsprozess der Beeren beschleunigt.

Tipps: 

Mit der richtigen Pflege wachsen Tafeltrauben nicht nur im Garten, sondern auch in Töpfen auf Balkon und Terrasse. Wer ihnen einen sonnigen Platz und eine gute Rankhilfe gibt, wird mit süßen Früchten belohnt!

Der richtige Pflanzzeitpunkt 

ist abhängig von Bodenart & -temperatur (7–10°C)

  • Lockere, humose, warme Böden: Frühere Pflanzung möglich.
  • Schwere, feuchte Böden: Besser später pflanzen, um Wurzelschäden zu vermeiden.

ACHTUNG! Gefahr durch Spätfröste ("Eisheilige"): Bei zu früher Pflanzung kann die warme Frühjahrssonne einen vorzeitigen Austrieb verursachen. Junge Triebe sind frostempfindlich – bei Frostgefahr mit Vlies abdecken!

Wichtige Hinweise für wurzelnackte Pfropfreben

Lagerung bis zur Pflanzung

  • Kühl (2–10°C) & originalverpackt lagern, um Austrocknung & vorzeitigen Austrieb zu vermeiden.
  • Der Trieb ist bereits mit Spezialwachs paraffiniert – bitte nicht entfernen! 

Vor der Pflanzung: Reben wässern!

  • Mindestens 24 Stunden in Wasser stellen, um die Wasserversorgung der Wurzeln zu optimieren.
  • Direkte Sonneneinstrahlung während des Wässerns vermeiden!
  • Falls das Pflanzen nach dem Wässern doch nicht möglich ist: Reben wieder verpacken & vor dem Pflanzen erneut wässern. Sonst werden wertvolle Reservestoffe ausgeschwemmt, die für das Anwurzeln wichtig sind!

Wurzelschnitt richtig ausführen

  • Erst unmittelbar vor der Pflanzung nach dem Wässern schneiden!
  • Wurzeln auf 5–8 cm kürzen, dabei auf saubere, glatte Schnittstellen achten (keine Quetschungen).

Boden & Pflanzsubstrat

Empfohlen

  • Spezielle Rebenerde oder feine Gartenerde.
  • ACHTUNG! keine Blumenerde verwenden (zu hoher Nährstoffgehalt) → falls nötig, mit normaler Gartenerde mischen.
  • Kein Dünger ins Pflanzloch geben!

Pflanzung abschließen

  • Veredelungsstelle ca. 5 cm über Bodenniveau halten!
  • Gut angießen, damit die Erde sich setzt.

Winterschutz

  • Die Veredelungsstelle im Winter mit Erde abdecken, um Frostschäden zu vermeiden.

Besondere Pflege für Topf-Reben

  • Regelmäßige Wasser- & Nährstoffversorgung nötig!
  • Der Wurzelraum im Topf ist begrenzt, daher häufiger gießen & regelmäßig düngen.

Haben Sie Fragen? Wir helfen gerne! 

Falls Sie weitere Fragen zur Pflanzung, Pflege oder Ernte Ihrer Tafeltrauben haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Vitiserve GmbH, Sandtal 1, 97286 Sommerhausen
E-Mail: info@reben.de
Telefon: 09333/225